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Schüttbild von Hermann Nitsch

Farblithografie
Größe: 121,0 × 81,0 cm

Details

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Farblithografie
Jahr: 1984/91
handsigniert, nummeriert und datiert
Auflage: 40
Zustand: in gutem Zustand
Größe: 108,0 × 76,0 auf 121,0 × 81,0 cm
Artikelnummer: 177491

Vergleich zu einer 1,80 m großen Person
121,0 × 81,0 cm

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Hermann Nitsch

Hermann Nitsch

Nitsch absolvierte zuerst die Graphische Lehr- und Versuchsanstalt in Wien, wandte sich dann aber der Malerei zu. 1961 entstanden seine ersten Schüttbilder, und Nitsch organisierte zusammen mit Otto Muehl und Adolf Frohner zahlreiche Aktionen nach dem Vorbild der Happenings in New York. In diesen Jahren entwickelte er die Hauptgedanken für sein Orgien-Mysterien-Theater (OMT): Unter Einbeziehung aller Kunstformen (Malerei, Architektur, Musik, Opferritual, Messliturgie, etc.) sollen die Sinne der Teilnehmer schrittweise bis aufs Äußerste angespannt werden, um auf einem Höhenpunkt die Erkenntnis des Lebensprozesses an sich möglich zu machen: Wiederholung von Freuds Totemmahlzeit. Seit 1971 veranstaltet Nitsch auf dem von ihm erworbenen Areal des Schlosses Prinzendorf regelmäßig seine "Orgien-Mysterien-Spiele", darunter als Höhepunkt seines Lebenswerks das große "6-Tage-Spiel" im Sommer 1998, sowie als seine "120. Aktion" das "2-Tages-Spiel" im Sommer 2004.

 Am 19. November 2005 fand, als krönender Höhepunkt seines Lebenswerks, im Rahmen des Orgien-Mysterien-Theaters seine "122. Aktion" erstmals in einem offiziellen Theaterbau, dem Wiener Burgtheater, statt (zu den 50-jährigen Jubiläumsfeierlichkeiten Wiederöffnung nach dem Krieg). So wurde ihm erstmals öffentliche Anerkennung von Seiten des offiziellen Theaterbetriebs zuteil.

 Hermann Nitschs Weltbild ist stark von mystischen Autoren, aber auch von de Sade, Friedrich Nietzsche, Sigmund Freud, Antonin Artaud u.a. geprägt.

 Im Zusammenhang mit seinem „Orgien-Mysterien-Theater“ ist Hermann Nitsch auch als Komponist und Schriftsteller tätig. Seine Aktionen werden in akribisch notierten "Partituren" notiert, die neben Handlungsanweisungen und Texten auch graphisch notierte Musikstücke enthalten.

 Weil er durch die Einbeziehung und Kombination von Opferritualen und liturgischen Elementen in seine blutigen Aktionen nicht nur Tierschützer, sondern auch Theologen und Vertreter der öffentlichen Moral zu Stellungnahmen reizt, ist sein Werk in der Öffentlichkeit stark umstritten. Umgekehrt distanzieren sich manche Aktions- und Performance-Künstler, auch frühere Mitstreiter, von dem ihrer Meinung nach allzu religiösen, gesamtkunstwerkhaften Einschlag seiner Arbeiten. Dabei kann sein gesamtkunstwerkhaftes Schaffen auf Schloss Prinzendorf inhaltlich durchaus als Versuch eines Gegenkonzepts zu Wagners Bayreuth gedeutet werden. Ob ein solches gelingen kann ist allerdings nach wie vor äußerst umstritten.

Was bleibt ist der zweifellos große Einfluss Nitschs in der österreichischen insbesondere Wiener Kunst- und Kulturszene. Die Tatsache, dass sein Mysterienspiel nunmehr auch im Wiener Burgtheater gespielt wurde, zeugt von großer persönlicher Durchsetzungskraft. Nitsch erscheint letztlich als Vertreter einer archaischen und provokanten Ästhetik, die von den einen als originell und künstlerisch wertvoll, von den anderen mit Attributen wie primitiv, anmaßend und geschmacklos eingestuft wird